Social-Media-Strategie: So geht's

Mangelnde Zielgruppenansprache, inkonsistente Tonalität, fehlende Interaktion und unpassende Verhaltensweisen – Unternehmen, die sich ohne klare Leitlinien in den sozialen Medien präsentieren, riskieren, in einem Meer von ungerichteten Bemühungen unterzugehen. Um dies zu verhindern und die Potenziale von Plattformen wie Facebook, Instagram, LinkedIn & Co. für den Erfolg eines Unternehmens nutzen zu können, ist eine sorgfältig ausgearbeitete Social-Media-Strategie unerlässlich. Dieser Blog-Artikel bietet einen Einblick, wie sich in wenigen Schritten eine solche Strategie entwickeln und umsetzen lässt.

Inhalts­verzeichnis

Was ist eine Social-Media-Strategie?

Eine Social-Media-Strategie ist ein umfassender, langfristig ausgerichteter Plan, der klare Leitlinien für die strategische Nutzung verschiedener Social-Media-Plattformen eines Unternehmens oder einer Marke setzt. Unter Berücksichtigung der vorhandenen Mittel und Ressourcen werden darin die zu verwendende Plattformen, Inhalte, Zielgruppen, Zielsetzungen und Design-Richtlinien unter Berücksichtigung des CIs festgelegt. Eine solche Social-Media-Strategie birgt zahlreiche Vorteile, ist jedoch auch mit einer Reihe von Herausforderungen verbunden.

Herausforderungen einer Social-Media-Strategie

Die Herausforderungen, die die Entwicklung und Umsetzung einer Social-Media-Strategie mit sich bringen, sind vielfältig. Beispielsweise erschwert die Vielfalt der Plattformen, gekennzeichnet durch unterschiedliche Anforderungen und Dynamiken, die Schaffung einer einheitlichen Strategie. Die rasche Entwicklung neuer Trends sowie die laufenden Änderungen der Algorithmen erfordern zudem eine agile Anpassung der Strategie, um relevant und aktuell zu bleiben. Negative Reaktionen und Anfeindungen, wie sie in Form von Shitstorms auftreten können, stellen eine Gefahr für die Reputation dar. Ebenso stellt die Einhaltung von Datenschutzrichtlinien und rechtlichen Vorgaben eine Herausforderung dar, denen Unternehmen gegenüberstehen.

Strategische Meilensteine: Die sechs Schritte zur erfolgreichen Social-Media-Strategie

Von der Zieldefinition über die Plattformauswahl, die Konzeption, der Strategieentwicklung und der Erstellung des Contents bis hin zum abschließenden Monitoring – dieser Leitfaden bietet dir einen umfassenden Wegweiser für die Entwicklung einer erfolgreichen Social-Media-Strategie.

Schritt 1: Festlegung von Zielen und Vorgaben

Zu Beginn der Strategieentwicklung muss die grundlegende Frage geklärt werden, welche Ziele mit Social-Media verfolgt werden. Dieser Schritt ist essenziell, da er nicht nur die klare Ausrichtung für die gesamte Strategie bietet, sondern auch sicherstellt, dass abschließend der Erfolg gemessen werden kann.

Die Ziele richten sich nach den individuellen Bedürfnissen und Ambitionen eines Unternehmens. Sie sind in Unternehmensziele und Social-Media-Ziele zu unterschieden.

Typische Unternehmensziele sind:

  • Markenbekanntheit steigern
  • Neue Kunden und/oder Mitarbeiter gewinnen
  • Bestehende Kunden binden
  • Website-Traffics erhöhen
  • Dienstleistungen und/oder Produkte bewerben
  • Etc.

Typische Social-Media-Ziele sind:

  • Mehr Reichweite
  • Mehr Follower
  • Influencer-Marketing
  • Etc.

Nach der klaren Definition der Ziele richtet sich der Fokus darauf, die effektivsten Wege zu ermitteln, um diese zu erreichen.

Die Auswahl der Social-Media-Plattformen hängt von der Branche des Unternehmens, den definierten Zielen, der Zielgruppe und des gewünschten Medienformats ab. Zu den gängigsten Plattformen gehören die folgenden:

  • Facebook istmit über 2 Milliarden monatlichen Nutzern weltweit die größte Social-Media-Plattform. Sie unterstützt verschiedene Arten von Inhalten und bietet eine breite Palette von Werbeformaten, die es ermöglichen, gezielte Anzeigen für die Zielgruppen zu erstellen. Darüber hinaus stellt Facebook umfangreiche Analyse-Tools zur Verfügung, die es ermöglichen, die Beiträge und die Strategie kontinuierlich zu optimieren.
  • Instagram isteine Plattform, die insbesondere bei jüngeren Zielgruppen beliebt ist. Sie zeichnet sich aus durch die visuelle Stärke von Inhalten, insbesondere Bilder und kurze Videos, sogenannte Reels. Daher eignet sich Instagram gut für kreative und ansprechende visuelle Inhalte. Da Instagram zu Facebook gehört, können Inhalte einfach zwischen den Plattformen geteilt werden, was einige Prozesse erleichtert.
  • X (ehemals Twitter) isteine Plattform für kurze, prägnante Posts. Daher eignet sie sich gut für Echtzeitinteraktionen, News-Sharing und Markenkommunikation.
  • YouTube istdie größte Videoplattform der Welt. Für umfangreiche Videoinhalte wie Tutorials, Produktbewertungen und Bildungsinhalte ist YouTube die richtige Wahl. YouTube-Videos können einfach auf anderen Plattformen eingebettet und geteilt werden, sodass die Reichweite über verschiedene Kanäle gesteigert werden kann.
  • LinkedIn isteineauf berufliche Netzwerke spezialisierte Plattform. Sie eignet sich besonders für B2B-Marketing, Recruiting und das Teilen von Fachwissen, Branchentrends, Neuigkeiten und Entwicklungen.
  • XING ist eine Business-Plattform im deutschsprachigen Raum, die es ermöglicht, sich zu vernetzen, Produkte und Dienstleistungen zu präsentieren und fachliche Events oder Veranstaltungen zu teilen.

Welche Plattform am besten den Bedürfnissen des Unternehmens oder der Marke entspricht, lässt sich individuell analysieren: Definiere klare Ziele, identifiziere deine Zielgruppe sowie deren bevorzugte Plattform und prüfe, welches Medienformat am besten deine Inhalte zur Geltung bringt. Sammle kontinuierlich Feedback von deiner Community und analysiere die Leistung deiner Beiträge. Dabei ist es stets wichtig, flexibel zu bleiben, auf aktuelle Trends und Veränderungen zu reagieren und bereit zu sein, die Strategie bei Bedarf anzupassen.

Schritt 3: Look & Feel

Das Look & Feel-Konzept umfasst das visuelle Erscheinungsbild eines Unternehmens in den sozialen Medien. Durch das Social-Media-Konzept wird ein konsistenter Stil repräsentiert, der sich in Design, Bildwelt, Tonalität, Art und Häufigkeit der Ausspielung widerspiegelt. Es ist auf die Identität und die Werte des Unternehmens oder der Marke angepasst. Es unterstützt dabei, die zuvor definierten Unternehmens- und Social-Media-Ziele besser und schneller zu erreichen. Folgende Fragen können bei der Erstellung des Look & Feel hilfreich sein:

  • Wenn das Produkt oder das Unternehmen eine Person wäre, wie würdest du es beschreiben?
  • Welche Farben repräsentieren das Produkt oder das Unternehmen am besten und wecken positive Assoziationen?
  • Welche Schriftarten unterstreichen die Botschaft und die gewünschte Tonalität?
  • Welche Bildwelten unterstützen den Stil des Produktes oder des Unternehmens?

Falls noch nicht geschehen, solltest du die demografischen Merkmale, Interessen und Vorlieben deiner Zielgruppe kennen, um ihren Erwartungen zu erfüllen und ihre Ästhetik anzusprechen. Diese Fragen können unter anderem helfen: 

  • Wie gestaltet sich das Altersspektrum deiner Zielgruppe und wie beeinflusst dies die visuelle Präferenz?
  • Gibt es geschlechtsspezifische Vorlieben in Bezug auf Farben oder Design?
  • Haben regionale Unterschiede einen Einfluss?

Schritt 4: Content-Planung

Ein weiterer entscheidender Meilenstein bei der Entwicklung einer Social-Media-Strategie ist die Erstellung eines Content-Plans. Konkret sollte ein solcher Plan folgende Informationen enthalten:

  • Themen: Definiere klare Themen und den dazugehörigen Inhalt für deine Social-Media-Beiträge. Hierbei kann eine Keyword-Recherche hilfreich sein, um zu verstehen, wonach deine Zielgruppe häufig sucht und welche Begriffe relevant sind. Es ist sinnvoll, bei der Themenplanung auch auf saisonale und aktuelle Trends zu achten.
  • Medienformat: Definiere klar, welches Medienformat sich am besten eignet, um deine Inhalte wirkungsvoll präsentieren – sei es durch einen Post, ein Reel, oder doch nur eine Story.
  • Timing: Definiere einen ausgewogenen Rhythmus für Veröffentlichungen, der die Zielgruppe kontinuierlich mit relevanten Inhalten versorgt, ohne sie dabei zu überfordern. Lege neben der Frequenz auch den optimalen Zeitpunkt für die Veröffentlichung fest, zu der deine Zielgruppe aktiv ist.
  • To-Do‘s: Integriere Aufgabenlisten, um sicherzustellen, dass alle notwendigen Schritte vor der Veröffentlichung durchgeführt werden. Weise den Beteiligten klare Aufgaben zu und setze Deadlines. Schaffe Transparenz, indem jegliche Anmerkungen, Änderungen und Freigaben dokumentiert werden. Reserviere Zeit für Ad hoc Postings, also zusätzliche spontane Posts, um flexibel auf aktuelle Ereignisse oder Trends reagieren zu können.

Schritt 5: Content-Erstellung

In diesem Schritt geht es darum, ansprechende Inhalte zu schaffen, welche in einem Redaktionsplan festgehalten werden. Dazu gehören ansprechende Bilder und/oder Grafiken, verständliche Texte, informative Videos oder interaktive Live-Streams. Neben den individuellen Anforderungen und Stärken der einzelnen Social-Media-Plattformen solltest du weitere Aspekte beachten:

  • Authentizität und Relevanz:
    Achte darauf, dass deine Inhalte authentisch sind und einen Mehrwert für deine Zielgruppe bieten.
  • Aktualität und Trends:
    Halte deine Inhalte aktuell und reagiere auf Trends. Damit zeigst du, dass du am Puls der Zeit bist und steigerst die Relevanz deiner Inhalte. 
  • Interaktionsanreize schaffen:
    Fördere die Interaktion deiner Zielgruppe – sei es durch Fragen, Umfragen oder Aufrufe zur Teilnahme an Gewinnspielen oder ähnlichem. Ein aktives Publikum trägt zur Steigerung der Reichweite und zur Bindung bei.
  • Konsistenz im Look & Feel:
    Halte bei der Erstellung des Contents das zuvor definierte Look & Feel konsequent ein. Die visuelle und emotionale Konsistenz stärkt die Wiedererkennbarkeit deiner Marke und schafft eine kohärente Markenidentität über alle Kanäle hinweg.
  • Analyse und Anpassung:
    Nutze Analysen, um die Performance deiner Inhalte zu verstehen. Sei bereit, deine Strategie basierend auf den gesammelten Erkenntnissen anzupassen, um kontinuierlich die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.

Schritt 6: Monitoring

Social Media ist ein Langzeitprozess, der eine beträchtliche Zeitinvestition erfordert, um die angestrebten Ziele zu erreichen. Um zu überprüfen, inwiefern diese Ziele umgesetzt wurden und um eine kontinuierliche Anpassung der Strategie für anhaltenden Erfolg zu ermöglichen, folgt im letzten Schritt das Monitoring. Hierbei kommen verschiedene Metriken zum Einsatz, unter anderem:

  • Engagement-Rate:
    Die Engagement-Rate gibt Aufschluss über die Interaktionen der Zielgruppe mit deinem Content. Hierbei werden Likes, Kommentare und Shares zusammengezählt, um das Gesamtengagement zu erfassen.
  • Amplifikationsrate:
    Die Amplifikationsrate bietet Einblicke in die Reichweite und Wirkung deiner Inhalte. Sie wird durch das Verhältnis von geteilten Beiträgen pro Post zur Gesamtzahl der Follower ermittelt, was die Relevanz und die Fähigkeit eines Contents, von anderen Nutzern geteilt zu werden, verdeutlicht.
  • Impressions:
    Diese Kennzahl misst, wie oft der Content von Personen gesehen wurde. Es handelt sich dabei um die Gesamtzahl der Aufrufe oder Anzeigen, unabhängig davon, ob es sich um wiederholte Sichtungen durch dieselbe Person handelt oder nicht.
  • Zielgruppen-Wachstumsrate:
    Die Zielgruppen-Wachstumsrate gibt Auskunft darüber, wie schnell deine Zielgruppe auf den verschiedenen Social-Media-Plattformen wächst. Diese Kennzahl berücksichtigt die Zunahme an Followern oder Abonnenten im Vergleich zu einem vorherigen Zeitraum. Eine positive Wachstumsrate deutet auf eine erfolgreiche Anziehung neuer Interessenten hin, während eine negative Rate möglicherweise auf eine Anpassung der Inhalte oder Strategie hindeuten könnte.
  • Conversion-Rate:
    Die Conversion-Rate gibt an, wie häufig euer Social-Media-Content zu einer gewünschten Handlung führt, sei es das Abonnieren, Herunterladen oder Kaufen.

Ein effektives Monitoring erfordert regelmäßige Überprüfungen der Metriken, idealerweise in zeitlichen Intervallen wie wöchentlich oder monatlich. Dabei werden die gemessenen Werte mit den zu Beginn definierten Zielen verglichen, und falls erforderlich, Anpassungen vorgenommen. Dieser iterative Prozess ermöglicht es, die Social-Media-Strategie kontinuierlich zu verbessern und langfristige Erfolge zu sichern.

Kosten einer Social-Media-Strategie

Die Kosten einer Social-Media-Strategie können stark variieren und hängen von den Zielen sowie spezifischen Anforderungen, beispielsweise dem Umfang der Ziele, der Art des Contents, den Tools und Technologien sowie der Frequenz und Laufzeit ab. So sollte jedes Unternehmen sein Budget basierend auf den individuellen Bedürfnissen und Ressourcen festlegen.

Unbestritten ist jedoch, dass eine effektive Social-Media-Strategie eine lohnende Investition ist, um die Online-Präsenz eines Unternehmens zu stärken und mit der Zielgruppe zu interagieren.

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Werbeagentur Team: Vivien Laura Smolen

Vivien Laura Smolen

Vivien hat die Entwicklung der sozialen Medien von Anfang an miterlebt. Von YouTube über Facebook, Instagram bis hin zu TikTok & Co ist Vivien nicht nur eine wahre Expertin des digitalen Social-Lifes. Sie weiß es auch, diese Kanäle im professionellen Kontext des Corporate, Employer oder Personal Brandings gekonnt zu bespielen. Als ausgebildete Mediengestalterin hat Vivien zudem den kreativen Blick einer Designerin. Sie versteht es Trends zu erkennen und diese in Form von einzigartigen Postings mit WOW-Charakter umzusetzen. Um in dem schnelllebigen Bereich am Puls der Zeit zu bleiben, setzt Vivien auf kontinuierliche Weiterbildung und vertieft derzeit ihr theoretisches Wissen im Rahmen eines berufsbegleitenden Studiums im Bereich Social Media Management.

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