Branding durch Influencer

Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig, sich auf dem Markt gut zu positionieren und die neuesten digitalen Möglichkeiten der Kommunikation zu nutzen. Die sozialen Medien bieten dabei verschiedenste Strategien, die dazu dienen, Kunden für sich zu gewinnen und emotional an eine Marke zu binden. Eine der bedeutendsten Strategien ist das Influencer Marketing. Influencer werden bereits von vielen bekannten Marken als Botschafter genutzt. Vergleichen kann man diese mit Markenbotschaftern oder Testimonials, die schon seit dem 19. Jahrhundert eingesetzt werden, indem sie als Gesicht der Marke für ein Produkte werben. Sie sorgen für Reichweite und Aufmerksamkeit und bieten Nahbarkeit, Authentizität und Glaubwürdigkeit, wodurch sich ein Produkt leichter vertreiben lässt. Doch auch beim Corporate Branding durch Influencer sollte man einige Punkte beachten, wenn man ein Produkt oder eine Leistung professionell vermarkten möchte.

Inhalts­verzeichnis

Zielsetzung und Zielgruppe

Für ein erfolgreiches Branding ist es wichtig, genaue Ziele vor Augen zu haben, um einen klaren Weg zu bestimmen. Dabei können sich auch mehrere Ziele ergeben, die sich überlappen, jedoch sollte es eine klare Priorisierung geben. Diese Ziele können sein:

Commerce:

Ein neues oder bestehendes Produkt soll begehrenswert für die Zielgruppe gemacht werden

Branding:

Meinungsbildner sorgen dafür, dass eine Marke zu einem Thought-Leader wird und Ansehen gewinnt

Markenbildung:

Nachdem eine Marke gelauncht wurde oder sich neu positionieren möchte, soll ein Influencer dabei helfen, Markenbotschaften im Kopf der Zielgruppe zu fixieren

Unterschiedliche Kanäle für unterschiedliche Zielgruppen

Auch bei der Zielgruppe ist es wichtig, sich auf eine bestimmte Gruppe festzulegen und das Branding auf sie anzupassen. So muss man sich heute auch auf sozioökonomische Faktoren und besonders auf die zunehmende Mediennutzung fokussieren. Dabei sind unterschiedliche Zielgruppen auf unterschiedlichen Plattformen unterwegs. Jüngere Generationen zum Beispiel nutzen Instagram und TikTok viel mehr als Facebook und Twitter. Die größten Influencer werben auf YouTube und Instagram und haben dort mehrere Millionen Follower. Im Gegensatz dazu nutzen ältere User Facebook viel mehr oder sind interessiert an Blog-Artikeln. Dabei sind auch kleinere Blogs und Online-Foren sehr beliebt und gelten als Pool für Fachwissen in ihrem Special Interest-Bereich. Blogs verfügen in der Regel über eine sehr loyale Followerschaft, die viel Vertrauen in ihr Medium bzw. in den Blogger hat. Vermarkten lassen sich dort also auch hervorragend fachspezifische Themen, Produkte oder Dienstleistungen, die diese Gruppe interessieren könnten.

Die richtigen Influencer finden, die zum Produkt passen

Um den richtigen Influencer zu finden, muss man sich erstmal über wichtige Punkte im Klaren sein. Wie hoch ist mein Budget? In welchem Bereich ist der Influencer tätig? Hat er schon einmal mit anderen Marken kooperiert und wenn ja, mit welchen? Wie erfolgreich waren diese?
Denn Influencer und Marke sollten zusammenpassen, um das richtige Produkt der richtigen Zielgruppe nahe zu bringen. So sind für die Zusammenarbeit auch Aussagen und Werte des Influencers wichtig. Wurden schon problematische Statements abgegeben oder äußert der Content Creator Meinungen, die nicht zur Marke passen? Dies sollte man im Blick haben, um kein schlechtes Bild auf die eigene Marke zu werfen oder an Authentizität zu verlieren. Brand Fit ist enorm wichtig. Hashtags, Botschaften und Story Inhalte sollten daher vorab per Brand Guide Lines mit dem Influencer abgestimmt werden.

Influencer kann man in 4 Gruppen unterteilen:

Mikroinfluencer

Mikroinfluencer haben 250 bis 1000 Follower und fokussieren sich oft auf kleinere Themenbereiche. Durch ihre kleinere Followerschaft haben sie jedoch mehr Kontakt zu dieser und wirken dadurch authentischer und erfahrener. Sie haben meistens treuere, interessiertere und aktivere Follower als größere Influencer und können so besonders authentisch passende Produkte bewerben.

Promi-Influencer

Promi-Influencer sind meistens aus der TV- oder Musikszene bekannt und wurden außerhalb von Social Media berühmt. Durch ihren hohen gesellschaftlichen Status werden sie trotzdem im Internet oft als authentischer als Social-Media Influencer angesehen.

Blogger-Influencer

Blogger haben einen eigenen Blog und schreiben dort über ihre Erfahrungen insbesondere innerhalb von Nischenthemen. Sie können aber auch Produkte oder Artikel von anderen Influencern veröffentlichen und bewerben.

Social-Media-Influencer

Social-Media-Influencer sind mit die größten Influencer und erstellen ihren Content primär auf YouTube, Instagram, TikTok und Snapchat. Sie haben meist einen eigenen Themenbereich und beschäftigen sich dort mit Themen wie Fashion, Lifestyle, Sport, Nachhaltigkeit und Co.

Das passende Format

Wenn man den richtigen Influencer für sich und seine Marke gefunden hat, muss man sich mit diesem auch auf eine passende Strategie einigen, um das Produkt oder die Dienstleistung zu vermarkten. Dies sind einige Beispiele:

Product Placement:

Bei einem Produkt Placement wird ein Produkt in einem Post vorgestellt und in ein paar Sätzen und Hashtags beschrieben

Produkttests:

Ein Produkt wird in einem Video getestet, um es an die Followerschaft weiterzuempfehlen

Unboxing/ Hauls:

Influencer packt das Produkt aus und präsentiert es

Gewinnspiele:

Produkt wird unter der Zielgruppe verlost und sorgt für viel Interaktion

Rabattcodes:

Influencer vergeben für bestimmte Produkte einen Rabattcode an die Zuschauer

Gemeinsames Produkt:

Die Marke und der Influencer entwerfen zusammen ein Produkt, eine Limited Edition (LE)

Trendwellen durch Influencer am Case „Dyson“

Es gibt einige Marken, die bereits Influencer genutzt haben, um ihr Produkt zu vermarkten oder sich neu auf dem Markt zu positionieren. Eine von diesen Marken ist das Technologieunternehmen Dyson, die weltweit verschiedenen Influencern ihren Föhn ,,Dyson Air Wrap“ zuschickten. Mrs. Bella bekam den Föhn als einzige deutsche Influencerin und präsentierte ihn auf ihrem beliebten YouTube Kanal. Das Video bekam anschließend über 2 Millionen Aufrufe und löste in Deutschland einen riesengroßen Trend aus. Auf verschiedensten Plattformen wurde der Föhn daraufhin von kleineren Influencern ausprobiert und präsentiert und sorgte dafür, dass man die Marke Dyson nicht nur mit Staubsaugern, sondern nun auch mit Beauty in Verbindung bringt.

Influencerin Caro Daur und die It-Bag „Baguette“

Eine weitere Marke ist das italienische Modeunternehmen Fendi, die im Jahr 2019 die deutsche Influencerin Caro Daur für ihre Werbekampagne buchte. Dabei trat sie gemeinsam mit der amerikanischen Schauspielerin Sarah Jessica Parker auf, die den Hauptcharakter der mode-verliebten Carrie Bradshaw in der prominenten Serie ,,Sex and the City“ spielte. In dem Fendi-Werbespot, der auf Instagram ausgespielt wurde, suchte Caro Daur nach der allbekannten Fendi It-Bag ,,Baguette“. Durch diese Kampagne versuchte Fendi die Tasche aus den 90ern an die jüngeren Generationen durch Caro Daur zu vermitteln und für eine weitere Trendwelle zu sorgen. Dabei weisen der Clip so wie die Beiträge eine sehr starke Ähnlichkeit zur Serie auf und erinnern an die Zeit, in der Carrie Bradshaw die Fendi Baguette etablierte.

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Werbeagentur Team: Geschäftsführer Thomas Tornatzky

Thomas Tornatzky (M.A.)

Thomas Tornatzky ist einer der gefragtesten Positionierungsexperten Deutschlands. Als Agenturchef und Serial Entrepreneur setzt er seit fast 20 Jahren sein umfassendes Know-how ein, um tausende Unternehmen erfolgreich in ihren Märkten zu positionieren. Seine Expertise liegt in den Bereichen Corporate, Employer und Personal Branding. Im Rahmen der Branding Camps gibt er sein Wissen mit hohem Praxisbezug an die Teilnehmer weiter. Für seine Arbeit wurde er bereits mit diversen Awards ausgezeichnet. Seit seiner ersten Unternehmensgründung im Alter von 15 Jahren hat er unzählige Unternehmen beim Aufbau ihrer Existenz begleitet und setzt sich seit 2006 als geschäftsführender Gesellschafter der NEUE FORMEN Ad Group für mehr Marketingintelligenz und höhere Performance in der Kommunikation ein.

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